Darjeeling-Bahn Bahnreisen
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Die Bahnstrecke wurde 1879 - 1881 von den Briten gebaut. Sie überwindet auf 86 km Länge einen Höhenunterschied von über 2.000 m und braucht hierfür 6 1/2 Stunden. Bis heute werden die Personenzüge von Dampflokomotiven gezogen, während die Züge, die Post nach Darjeeling befördern, mit Diesellokomotiven bespannt sind.
Die Bahn wurde 1999 von der UNESCO als Weltkulturerbe eingestuft.
Anfang des letzten Jahrhunderts etablierte sich ein neues Verkehrmittel in Indien: Die Eisenbahn. Zu den ersten Einrichtungen dieser neuen Art des Transport gehörte der 'Toy Train' (Spielzeugbahn) von Darjeeling, der seine Jungfernfahrt im September des Jahres 1881 machte. Offiziell bekannt als 'Darjeeling Himalayan Railway' stellt diese Bahn eine Pionierleistung der besonderen Art dar. Sie bewies nicht nur den damaligen Einfallsreichtum der Ingenieure sondern beeinflusste wesentlich die Entwicklung des damaligen Britischen Erholungszentrums Darjeeling im weit entfernten Nordosten des Himalaya.
Im Jahr 1870 hatte ein Mitarbeiter der 'Eastern Bengal Railway' die glorreiche Idee Transportkosten für die Versorgung der Hillstation Darjeeling zu senken. Sein Name war Franklin Prestage und seine Idee der 'Toy Train'. Es dauerte acht lange Jahre bis Prestage Lt. Governor Sir Ashley Eden von seinen Plänen überzeugen und ihn zum Handeln bewegen konnte. Ursprünglich als 'Darjeeling Steam Tramway Co.' aus der Taufe gehoben wurde die Gesellschaft am 15. September 1881 in 'Darjeeling Himalayan Railway Co.' umbenannt. Dieser Name blieb bestehen, bis zur Übernahme durch die Indische Regierung am 20. Oktober 1948.
Der Bau der Bahn begann im Jahr 1879 und durch den Fleiß und den Eifer der Arbeiter konnten die ersten 20 Meilen von Siliguri bis Tindharia Station bereits im März 1880 für den Zug des Vizekönigs freigegeben werden. Nachdem weitere 11 Meilen bis Kurseong vollendet waren, wurde die Strecke der Öffentlichkeit am 23. August des gleichen Jahres übergeben. Sonada wurde am 1. Februar 1881, der Gipfel von Ghoom am 14. April 1881 erreicht. Letztlich am 4. Juli 1881 dampfte die Baby-Lokomotive mit 3 Wagen direkt bis nach Darjeeling - eine Streckenlänge von 50,75 Meilen.
1914 wurde die 'Darjeeling Himalayan Railway' (DHR), zur Bewältigung des Jute-Transports, nach Süden, Richtung Kishangani nahe der nepalesischen Grenze verlängert. 1915, zwischenzeitlich war die Streckenführung von Siliguri in Richtung Sevoke um 10 Meilen verlängert worden, wurde auch die Strecke Richtung Norden nach Kalimpong um 16 Meilen ausgebaut. Bis 1878 dauerte eine Eisenbahnfahrt mit der 'East Indian Railway' von Calcutta nach Darjeeling 5 bis 6 Tage. Von Howrah nach Sahebganj, dann mit der Dampffähre über den Ganges nach Charcoal, weiter mit dem Ochsenkarren nach Danger Hat. Nach nochmaliger Überquerung des Flusses ging es weiter mit dem Ochsenkarren oder im 'palki' (Sänfte) nach Purnea, Kishanganj, Titalya und Siliguri, wo die Reisenden ihren Anstieg über die Punkhabari Road zur heutigen Cart Road bei Kurseong begannen. 1878 wurde Siliguri auf die Landkarte der Eisenbahn gesetzt, die Reise nach Darjeeling dauerte nur noch 2 Tage und sechs bis sieben Stunden.
Der 'Toy Train' dampft auf seinen Schmalspurgleisen über Steigungen bis zu 20
Prozent durch eine Region reiner Schönheit, deren Eindrücke bereits mit Antritt
der Reise in Siliguri, einen Steinwurf von Bagdogra entfernt, auf den Reisenden
einwirken. Dichter Urwald mit undurchdringlichem Dickicht säumt die Strecke wenn
der Zug über ein ausgeklügeltes System von Schleifen, Z-Kreuzungen und Weichen
den Aufstieg zu seinem Ziel beginnt. Schon bald ändert sich das Bild und Teeplantagen,
die sich an die steilen Berge schmiegen und deren schmale Terrassen wie riesige
Stufen wirken, prägen die Landschaft. Erster Halt auf der Strecke ist Sunk (147
m), 10 km entfernt von Siliguri Junction. Ab hier wird die Fahrt des Zuges durch
dichtes Laubwerk von verschiedenen tropischen Baumarten beschirmt. Das dichte
Grün wird unterbrochen durch purpurne Bougainvillea, das Rot des Weihnachtssterns
und die exotischen Malvenfarben der Orchidee. Etwas entfernter grüßen stattliche
Bäume, Felsen und liebliche Wasserfälle, während weiter weg muntere Flüsse wie
fließende Seidenbänder in der ausgedehnten Ebene aussehen. Ab hier beginnt der
mühsame Aufstieg des kleinen Zuges und nach 18 km erreicht er die erste Schleife,
welche teilweise durch eine Klamm verläuft. Nach 20 km hält der Zug, um das erste
mal Wasser zu übernehmen und der Reisende hat einen wunderbaren Ausblick in das
Tal, dass sich unterhalb des Haltepunktes entlang windet.